„L’option socialiste“: Der nichtkapitalistische Entwicklungsweg Malis und die internationale kommunistische Bewegung

Von 1960 bis 1968 stand die Repu­blik Mali an der Spitze der sozia­len Revo­lu­tion in Afrika. Die Regie­rungs­par­tei des Landes, die Union Souda­naise, hatte sich gewei­gert, sich mit der forma­len poli­ti­schen Souve­rä­ni­tät zu begnü­gen, und erklärte 1960, dass sich die Repu­blik für die „l’option socia­liste“ entschei­den würde, um die wirt­schaft­li­che Unab­hän­gig­keit und die soziale Befrei­ung des mali­schen Volkes zu sichern. Diese kurze Episode der revo­lu­tio­nä­ren Umwäl­zung in Mali bietet Einbli­cke in mehrere zentra­len Aspekte des Anti­im­pe­ria­lis­mus im 20. Jahrhundert.

„Auf ideologischem Gebiet gab es keine friedliche Koexistenz“: Interview mit Ulrich Kolbe

Im Rahmen unse­rer Recher­chen über die medi­zi­ni­sche Fach­schule haben wir im Juli 2021 ein Inter­view mit dem ehema­li­gen Deutsch­leh­rer Ulrich Kolbe geführt. In diesem ersten Teil beschreibt er die anti­im­pe­ria­lis­ti­sche Stra­te­gie der DDR im Allge­mei­nen und erör­tert die Entwick­lung des poli­ti­schen Bewusst­seins der DDR-Bürger. 

„Solidarität beruht auf Gegenseitigkeit“ – Interview mit dem Anti-Apartheid-Kämpfer Ronnie Kasrils

Ronnie Kasrils, gebo­ren 1938 in Johan­nes­burg, trat im Alter von 23 Jahren in die Kommu­nis­ti­sche Partei Südafri­kas ein und war Grün­dungs­mit­glied der uMkhonto we Sizwe (MK), des para­mi­li­tä­ri­schen Flügels des Afri­ka­ni­schen Natio­nal­kon­gres­ses (ANC). Nach einer mili­tä­ri­schen und geheim­dienst­li­chen Ausbil­dung in der Sowjet­union und der DDR trug Kasrils ab Mitte der 1960er Jahre zum Aufbau eines komple­xen Unter­grund­net­zes von Anti-Apart­heid-Kämp­fern bei. Nach dem Sieg über die Apart­heid war Kasrils Minis­ter für Wasser- und Forst­wirt­schaft (1999–2004) und Minis­ter für Nach­rich­ten­dienste (2004–2008) in den ANC-Regierungen.

„Wir haben uns immer gefragt: Dient diese Solidaritätsmaßnahme der Gesamtentwicklung in diesem Lande?“

Achim Reichardt, gebo­ren 1929, war als Diplo­mat für die DDR im Sudan, Liba­non und Libyen tätig. Von 1982 bis 1990 war er Gene­ral­se­kre­tär des Soli­da­ri­täts­ko­mi­tees der DDR. Damit stand er der Orga­ni­sa­tion vor, die seit den 1960er Jahren die von den Massen­or­ga­ni­sa­tio­nen der DDR gesam­mel­ten Geld- und Sach­spen­den für die Befrei­ungs­be­we­gun­gen und die neuen unab­hän­gi­gen Staa­ten in Asien, Afrika und Latein­ame­rika verwal­tete. Das Soli­da­ri­täts­ko­mi­tee wurde zum zentra­len Koor­di­na­tor für diese Solidaritätsleistungen.