Was die Nelkenrevolution entfachte: Nationale Befreiung und sozialistische Solidarität in Afrika

Am 25. April 1974 been­dete die Nelken­re­vo­lu­tion die fast 50 Jahre währende Mili­tär­dik­ta­tur in Portu­gal. Eine wich­tige Folge war der Abzug der portu­gie­si­schen Trup­pen aus den Kolo­nien in Afrika und die anschlie­ßende Grün­dung neuer souve­rä­ner Staa­ten wie Angola, Mosam­bik und Guinea-Bissau. Ein Aspekt, der in histo­ri­schen Darstel­lun­gen der Nelken­re­vo­lu­tion jedoch nur selten beleuch­tet wird, ist die Rolle, die die natio­na­len Befrei­ungs­be­we­gun­gen in Afrika bei der Schwä­chung des portu­gie­si­schen Faschis­mus und der Schaf­fung der Voraus­set­zun­gen für den Sturz des Estado Novo durch fort­schritt­li­che Offi­ziere spiel­ten. Heute wird auch oft verges­sen, dass der kapi­ta­lis­ti­sche Westen den portu­gie­si­schen Kolo­nia­lis­mus mit Geld und Waffen unter­stützte, während der sozia­lis­ti­sche Osten die Befrei­ungs­be­we­gun­gen in Afrika bewaff­nete und ausbildete.

 

In diesem Dossier wird die Nelken­re­vo­lu­tion aus drei verschie­de­nen Blick­win­keln beleuch­tet: ein Augen­zeu­gen­be­richt gibt Einblick in die poli­ti­sche Situa­tion in Portu­gal während und nach der Revo­lu­tion, ein Arti­kel analy­siert die Art und Weise, wie die sozia­lis­ti­schen Staa­ten den bewaff­ne­ten Kampf der Mosam­bi­ka­ni­schen Befrei­ungs­front (FRELIMO) unter­stütz­ten und in einem Inter­view erzählt ein Mitglied der Afri­ka­ni­schen Partei für die Unab­hän­gig­keit von Guinea und Kap Verde (PAIGC) wie sein Kampf gegen den portu­gie­si­schen Kolo­nia­lis­mus die Form einer Schul- und Berufs­aus­bil­dung in der DDR annahm.

ARTIKEL UND INTERVIEWS