UNVOLLENDETES MUSEUM DER PERIPHEREN MODERNE
Die vergessenen Geschichten der Sozialistischen Partnerschaft zwischen der DDR und Afrika
Die Geschichte der politischen Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen der DDR und den Ländern Afrikas wie z.B. Guinea-Bissau, Angola, Mosambik, Namibia u.a. verdient eine erneute Aufmerksamkeit und differenzierte Darstellung. Das Projekt eines “unvollendeten Museums der peripheren Moderne” möchte diese Geschichte(n) erforschen und sie in einem einwöchigen Programm öffentlicher Online-Seminare begleitend zu einer sorgfältig kuratierten Ausstellung in den Mittelpunkt stellen. Hauptsächlich im Bereich der visuellen Kulturen angesiedelt werden die historisch-kritischen und künstlerischen Auseinandersetzungen in verschiedenen Medienformaten wie etwa Filmprojektionen, Artefakten, Postern, Karten und Performances dargestellt.
Ziel des Projekts ist es, den Internationalismus und die Beziehungen zwischen dem DDR-Staat und seinen gesellschaftlichen Akteuren mit afrikanischen Ländern und antikolonialen Bewegungen zu beleuchten und so verblassende Erinnerungen und vergangene Realitäten, die entweder marginalisiert oder zum Schweigen gebracht wurden, sichtbar und greifbar zu machen. Das Projekt folgt dabei der Annahme, dass der Antiimperialismus und die sozialistische Solidarität der DDR Raum für eine neue Erinnerung erfordern.
Da jedoch viele Archive vernichtet oder zerstreut, da viele Geschichten und Perspektiven unterdrückt wurden, und da die an diesem Projekt beteiligten Forscher*innen und Künstler*innen berücksichtigen, dass die Rahmung eines jeden vergangenen Ereignisses unvermeidlich einige Berichte und Details ausschließt, wird die Ausstellung bewusst provisorisch sein, das heißt: absichtlich und wahrhaftig unvollendet.
Die Kuratoren:
- LUCAS REHNMAN (1988): Künstler und Forscher, in São Paulo, Brasilien geboren; lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland; Master ‘Kunst im öffentlichen Raum’ an der édhéa (Schweiz), Rehnmans Werk entwickelte sich von Zeichnung und Malerei hin zu offenen Projekten, in denen koloniale Macht, Unterdrückung und das Verschwinden des öffentlichen Raums intensiv hinterfragt werden; Autor und Mitglied des brasilianischen Klangkollektivs EPICAC Tropical Banda; Kurator und Koordinator beim Projekt “Unvollendetes Museum der peripheren Moderne”
- VINCENZO FIORE MARRESE wurde in Florenz, Italien, geboren. Sein Interesse an den Bewegungen des Körpers wurde durch verschiedene Erfahrungen geweckt: Theater, Tanz und kalligrafische Kunst. Er begann seine Forschung über den künstlerischen Aspekt der Anatomie und Biologie. Dann entwickelte er seine Forschung in Richtung der politischen und sozialen Funktion des Körpers. Er präsentierte seine Werke in Europa und Asien.